Die UNTERNEHMENSNACHFOLGE ist kein ZEITPUNKT, sondern ein PROZESS!

190 Besucher beim Tag der Unternehmensnachfolge auf Schloss Mariakirchen

Arnstorf. Früher an später denken! Lautet das Motto der Nachfolgelotsen. Einem Verbund der IHK Niederbayern , IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und Hans Lindner Stiftung. In Kooperation mit dem Landkreis Rottal-Inn und dem Markt Arnstorf veranstalteten die Institutionen wieder den Tag der Unternehmensnachfolge, diesmal auf Schloss Mariakirchen bei Arnstorf.

Stephanie Lindner, Vorstand der Hans Lindner Stiftung, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Gäste und dankte allen für ihr Kommen, dem Landkreis und dem Markt Arnstorf für die Unterstützung und dem Team der Stiftung, allen voran Laura Hlawatsch, für die Organisation. Die stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner berichtete in ihrer Begrüßungsrede von ihren persönlichen Erfahrungen, da sie selbst aus der Landwirtschaft kommt und selbst bereits den landwirtschaftlichen Betrieb bereits übergeben hat.

Rund 190 Unternehmer aus Niederbayern und der Oberpfalz waren der Einladung gefolgt. Sie konnten sich in zwölf interessanten Workshops zu betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerrechtlichen Themen informieren und austauschen. Außerdem wurden Praxisbeispiele aus der Region vorgestellt. Roland Kapsreiter und seine Frau Lindsey erzählten im Praxisbericht ihre Erfahrungen von den ersten Gesprächen bis hin zum Notartermin, die sie bei der Übernahme der elterlichen Schreinerei Kapsreiter in Oberham gemacht hatten. Prof. Dr. Ingo Striepling brachte den Besuchern näher, wie wichtig es ist richtig zu Verhandeln und worauf man zu achten hat. Der Jurist und Mediator ist Professor an der OTH Regensburg und veranschaulichte das Thema mit viel Witz und Humor.

Idealerweise sollten Unternehmer bereits zehn Jahre vor der Übergabe tätig werden. Der Tag der Unternehmensnachfolge unterstützt sie dabei, indem er die Betriebsübergeber und potenzielle Nachfolger zusammenführt, so Albert Eckl von der Hans Lindner Stiftung. Deshalb ist es wichtig, für das Thema zu sensibilisieren. So können sich Unternehmerinnen und Unternehmer frühzeitig mit der Nachfolgeregelung in Ihrem Betrieb beschäftigen und sich Gedanken dazu machen wie das Unternehmen weitergeführt werden soll.

Dass die Übergabe oft auf die lange Bank geschoben wird, zeigen die Nachfolgereporte der Handwerkskammer, sowie der IHK´s von Regensburg und Niederbayern. Demnach ist der Generationenwechsel oft eine sehr schwierige Phase. Es gehe darum, den Betrieb für die Übergabe fit zu machen, die Anforderungen an den potenziellen Nachfolger zu definieren und einen geeigneten Nachfolger zu finden. „Die Weichen rechtzeitig stellen und langfristig für eine nachhaltige Entwicklung sorgen! Der Mittelstand ist in Ostbayern das Rückgrat der Wirtschaft. Es ist wichtig, die Unternehmen gut an die nächste Generation zu übergeben“ so Andreas Keller, HWK-Bereichsleiter Beratung.

Die Beraterinnen und Berater der Nachfolgelotsen bieten auch Hilfestellung bei der Notfallvorsorge im Unternehmen: Sie unterstützen durch systemische Beratung und Mediationen, wenn es familiäre Schwierigkeiten gibt, die eine geordnete Übergabe verhindern. „Der Generationenwechsel wird sich beschleunigen“, stellte Nachfolgelotsin Daniela Klemm von der IHK Regensburg fest. Bereits heute sei diese Entwicklung bemerkbar. Es bestehe hoher Beratungsbedarf, da jede Übergabe individuell geregelt werden müsse.

Der „Tag der Unternehmensnachfolge“ fand bereits zum sechsten Mal statt. In diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rottal-Inn und dem Markt Arnstorf. Die hohen Besucherzahlen sprechen für sich – so ist vor der Veranstaltung, nach der Veranstaltung und die Planungen für nächstes Jahr gehen bereits weiter. Mehr Informationen zu den Nachfolgelotsen gibt es unter www.nachfolgelotsen.bayern .

 

Foto:
Hans Lindner Stiftung / Brigitte Bachmaier

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